Familienurlaub am See. Erholt wird sich später.

Das mit dem Familienurlaub ist ja immer so eine Sache. Jedes Jahr recherchiert und plant man und ist dann trotzdem bis zum Schluss gespannt, ob man mit der Buchung auf das richtige Pferd gesetzt hat. Wir wollten auf jeden Fall wieder an die Mecklenburgische Seenplatte fahren. Das “Land der 1000 Seen” hatte uns schon letztes Jahr begeistert. Außerdem war der kurze Fahrtweg mit den Kindern einfach unschlagbar. Für diesen Sommer hatte ich jedenfalls ein Ferienhäuschen am Plauer See gebucht. Wir waren gespannt.

An einem milden Julimorgen ging´s dann in Rostock los. Unser Auto war in bester Tetrismanier beladen und die Kinder mit entsprechender Literatur für die Fahrt eingedeckt. Die letzten Tage vor unserer Abfahrt erinnerten mit einem ungemütlichen Mix aus Regen und Sturm eher an einen späten September. Doch optimistisch wie wir nun mal sind hatten wir uns klamottentechnisch voll auf Hochsommer eingestellt.

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Angekommen bei unserer Ferienanlage stürmten unsere Töchter, 6 und 2 Jahre alt, erstmal die lokalen Tiergehege. Die Hasis, Meerschweinchen, Ziegen, Alpakas und Ponys hatten natürlich bei Papis Recherche vorab eine Rolle gespielt. Denn eins hatten wir schon letztes Jahr gelernt: Wenn die Kids happy und busy sind ergibt sich auch mal ’ne ruhige Minute für Mutter und Vater.

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Beim Einchecken zauberte mir das Personal dann sogar noch ein Lächeln ins Gesicht, als meine vorsichtig formulierte Frage nach einem WLAN zackig beantwortet wurde mit einem „Aber natürlich!“ Herrlich. Der freie Blick auf den See und den Pool taten ihr Übriges. Der Urlaub konnte beginnen.

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Wie sich schnell rausstellte stammten unsere direkten Nachbarn aus good old Saxonia. Für “Unterhaltung” war also gesorgt. K2 war trotzdem etwas betrübt und fragte am ersten Abend mit großen Augen: “Können wir jetzt wieder nach Hause fahren?” Am nächsten Tag zogen wir erstmal runter zum See, und ja, mit 20 Grad Wassertemperatur konnte ich arbeiten.

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K1 hatte zwar anfangs noch Schiss vor den gemeinen Riesen-Krebsen, die da im Gewässer angeblich lauern würden. Außer einigen kleinen Fischis war allerdings Gott sei Dank nichts zu sehen. Abends wurde dann der Grill auf unserer Terrasse angeschmissen und gekühltes Bier genossen – wenn die Kinder denn mal irgendwann eingeschlafen waren.

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Im Vordergrund steht bei so einem Familienurlaub natürlich nicht unbedingt das Chillen, sondern die Kinderanimation. Wir besuchten einen Affenwald, eine Bienenfarm, eine Sommerrodelbahn und eine Burg. Dort meinte es ein ehrenamtlicher Rentner sehr gut mit uns und versuchte ehrgeizig, uns die 700-jährige Stadtgeschichte von Plau zu verklickern. Die Kinder konnten sich vor Begeisterung kaum auf den Sitzen halten.

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Natürlich kam es aufgrund unterschiedlicher Interessenlagen auch mal zu Spannungen bei uns. Gerade die 2-Jährige schien in so einer Art postpubertärer Rebellionsphase zu stecken, was die Sache nicht gerade leichter machte. Also musste der Papa hier und da auch mal deeskalieren mit einem herzhaften: “Jetzt ist aber Schluss hier, sonst fahren wir sofort nach Hause!” Insgesamt war die Stimmung aber super. Wann hat man schon die Möglichkeit, als Familie mal mehr als 2 Tage in Ruhe miteinander zu verbringen? Das macht schon Spaß.

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Am letzten Tag waren wir dann noch Kanu fahren. Ging auch super los, wurde zwischenzeitlich aber etwas stressig, als K2 partout nicht einsehen wollte, dass das große Paddel von Papi nix für kleine Hosenscheisser ist, weshalb sie mit einem Wein- und Schreikrampf der Kategorie „Neugeborenes” konterte. Mitten auf dem Kanal. Am Ende half was immer hilft: Ablenkung. „Guck mal da hinten. Ein Schmetterling!“

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K1 hatte sich während der Urlaubswoche schon wieder mit sämtlichen Mädchen der Altersklasse 5+ angefreundet. Nach 7 Tagen standen daher einige unschöne Abschiede auf ihrem Programm. „Wir wohnen an der Ostsee.“ hörte ich sie noch zu ihren Freundinnen sagen. „Vielleicht sehen wir uns ja mal, wenn ihr in der Nähe seid.“ Doof, dass es für 6-Jährige noch kein Facebook gibt. Wir schmissen am Ende unsere 5 Zentner Dreckwäsche ins Auto und düsten wieder ab Richtung Norden, befeuert von der Spotify-Playlist “Kinderlieder Deluxe”. Am Ende tat der “Tapetenwechsel” wieder sehr gut. Erholung ist zwar was anderes, aber hey, „Hauptsache mal raus.“


Wart ihr auch schon im Familienurlaub dieses Jahr? Wie ist es gelaufen? Eher anstrengend oder total easy? Und: Wo wart ihr überhaupt? Schreibt´s mir in die Kommentare. Bin gespannt 🙂


7879a4d996e46fdd4b43026330c0fcbb.jpgDieser Text erschien bereits als Kolumne im Rostocker Stadtmagazin 0381, Ausgabe August 2016. Weitere Daddymodus Artikel von mir gibt es auf www.daddymodus.de. Neuerdings gibt´s außerdem eine Facebook-Seite, auf der Tweets, Gastartikel und Blogartikel von mir gesammelt werden. Würde mich freuen, wenn ihr mir da folgt. Checkt dazu einfach mal www.facebook.com/daddymodus.

Gabriel Rath

Ich bin Gabriel, Rostocker Jung`, verheirateter Vater von 3 kleinen Töchtern und kreativer Kopf mit einer Vorliebe für Digitale Kommunikation und New Work. Seit 2018 mache ich den Podcast "New Work Chat". Hier im Blog schreibe ich über mein Leben zwischen Kinderzimmer und Digital Workplace.

4 Antworten auf „Familienurlaub am See. Erholt wird sich später.

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