I survived Kindergeburtstag!

Unruhig sitze ich auf meinem Stuhl und versuche mich abzulenken. Jede Sekunde wird der Wahnsinn hereinbrechen. Ich kenne das schon aus der Vergangenheit, aber dieses Mal wird es länger dauern. Doch jammern hilft jetzt nicht, denn es gibt kein zurück mehr. Schon seit Wochen löchert K1 uns: “Wie oft muss ich noch schlafen bis ich Geburtstag habe?” Die Aufregung ist groß. Töchterchen wird heute 7 und sie hat einiges vor. Mir selbst wurde die ehrenvolle Aufgabe zuteil, das Animationsprogramm zu arrangieren. “Aber nicht nur Topfschlagen Papi!” Ok.

Punkt 15 Uhr klingelt es. Die Zwerge trudeln gut gelaunt ein und übergeben ihre Geschenke. Die Gastgeberin führt ihre Gäste in den Westflügel und präsentiert im Kinderzimmer stolz ihre neuesten Errungenschaften. “Guckt mal, meine neue Barbie!” Die ist wiederum weniger spannend für ihren 6-jährigen Kindergartenfreund, der heute auch mit am Start ist und von Töchterchen “Prinz” genannt wird.

Ich beobachte diese Prinz-Sache allerdings skeptisch. Der junge Mann im Star Wars-Pullover soll sich bloß nicht ausmalen, meine Tochter später mal ausführen zu dürfen. Und überhaupt, ich dachte eigentlich, dass das Thema “Männer” viel, viel später auf mich zukommt. Ihr “Prinz” interessiert sich jedoch mehr für Pokémon, Transformers & Co als für die große Liebe. Während die Mädchen sich im Bad schminken baut er einen ehrgeizigen Wolkenkratzer-Legoturm. Aber Töchterchen ist hin und weg. “Er sieht einfach so gut aus.” Nun denn.

Die Kaffeerunde, die meine Frau und ich mühevoll vorbereitet haben ist nach gefühlten 10 Minuten abgehakt. Die Kids wollen Action! Ich verdrücke mich kurz in die Küche, um mal durchzuatmen, als ich einen lauten Knall und kreischende Kinder höre. Irgendjemand hielt es offenbar für eine gute Idee, eine XXL-Konfettibombe abzufeuern. In meinem Wohnzimmer! Überall liegt zerrissenes Geschenkpapier. Vom Boden ist kaum noch etwas zu erkennen. Ausführliche Reinigungsarbeiten waren bereits mit einkalkuliert, aber das hier? Katastrophe!

Also erstmal alle raus hier. Ab an die frische Luft. Ich darf jetzt nicht die Nerven verlieren. Nach einer kleinen Schnitzeljagd kehren die kleinen Racker zurück und zocken Topfschlagen. Klassiker. Anschließend gibt´s Abendbrot. K1 hat sich Pommes und Würstchen gewünscht. Der kleine Prinz futtert mindestens 4 oder 5 Wiener. Nicht schlecht Herr Specht.

An einen frühen Feierabend ist heute leider nicht zu denken, denn die beiden Mädels übernachten heute erstmals bei uns. Ich brauche mehr Kaffee! Weiter geht es mit Programmteil B. Die kleinen Damen laufen begeistert in ihren Prinzessinenkostümen durch die Wohnung und rufen: “Pyjama-Party!” 10 Minuten später sitzen sie in ihren Lillifee-Schlafanzügen auf der Couch, schnabulieren genüsslich Popcorn und schauen “Freude und Kummer”. Bei einem der Mädchen ist sogar schon fast der Akku alle. Leider wird das letzte Kind heute erst um 22:30 Uhr einschlafen.

Um 22:34 pennen auch meine Frau und ich. Die Nacht verläuft erstaunlich ruhig, bis um 5:30 Uhr Geschnatter aus dem Kinderzimmer zu hören ist. Die Early Birds sind wach und sie haben Hunger. Zum Frühstück gibt es Pancakes. Töchterchen strahlt glücklich. “Das war der schönste Geburtstag, den ich je hatte.” Happy machen wir uns an die Aufräumarbeiten, die bis in die frühen Abendstunden andauern, aber hey, was macht man nicht alles für die Kleinen.


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Dieser Text erschien bereits als Kolumne im Rostocker Stadtmagazin 0381, Ausgabe Dezember 2016. Neuerdings gibt´s außerdem eine Facebook-Seite, auf der Tweets, Gastartikel und Blogartikel von mir gesammelt werden. Würde mich freuen, wenn ihr mir da folgt. Checkt dazu einfach mal www.facebook.com/daddymodus.

Gabriel Rath

Ich bin Gabriel, Rostocker Jung`, verheirateter Vater von 3 kleinen Töchtern und kreativer Kopf mit einer Vorliebe für Digitale Kommunikation und New Work. Seit 2018 mache ich den Podcast "New Work Chat". Hier im Blog schreibe ich über mein Leben zwischen Kinderzimmer und Digital Workplace.

4 Antworten auf „I survived Kindergeburtstag!

  1. Ui jaah! Ich bin „nur“ institutionalisierter Papa, also Erzieher. Ich kann nach Feierabend wirklich Feierabend machen 🙂 Ich stell mir grad vor, wenn dann danach noch eine Mega Kindergeburtstag stattfindet. Eine echte Herausforderung! Respekt! Gruss Oli von den erziehenden Mannsbildern

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