Seit Anfang des Jahres arbeite ich als Marketing Manager bei einem Startup. Ich hatte vorher eigentlich nur in Agenturen gearbeitet. Werbeagenturen, um genau zu sein. Viele Kollegen, mit denen ich während meiner Zeit in Hamburg arbeitete, träumten davon, in einem großen, renommierten Unternehmen in der Marketingabteilung zu arbeiten, allerdings war nie an ein Startup zu denken. Frei nach den Motto, kreativ sein, aber bitte mit geregelten Arbeitszeiten. Und natürlich mit besserer Bezahlung.
Durch mein Interesse an verschiedenen Social Networks und den Personen, die dahinter steckten, interessierte ich mich früh für Startups, vornehmlich aus der Tech-Szene. Marc Zuckerberg von facebook kennt spätestens seit der aktuell ausgerufenen Social Network-Week von Pro7 jeder Otto-Normal-Heini. Aber was ist mit David Karp (Tumblr), Alexander Ljung (Soundcloud), Jack Dorsey (Twitter) oder Dennis Crowley (Foursquare)?
Ich stellte mir die Arbeit in einem Startup immer irgendwie wie ein Abenteuer vor. Heute weiß ich, dass es das ist, allerdings noch viel mehr. Es ist gleichzeitig Drama, Comedy, Weltuntergangsthriller und Science Fiction Movie. Es ist alles zusammen und das manchmal gleichzeitig. Da muss man der Typ dazu sein, ganz klar. Aber es wird eben nie langweilig.
Man lernt aufgrund der notwendigen engen Zusammenarbeit mit den Jungs vom Design oder der Webentwicklung auch als Marketingmensch unheimlich viel. Aber es ist eben definitiv etwas anderes als in einem großen Unternehmen zu arbeiten.
Eins haben alle Gründer gemeinsam. Sie wollen es dem Rest der Welt irgendwie beweisen und fighten für ihre Idee. Diese Underdog-Mentalität verlangt zwar einiges ab, bietet aber neben der geliebten Unabhängigkeit, die oft hart umkämpft ist, auch die Aussicht auf mehr – wenn denn das Business-Modell gefunden wird, das sich langfristig bewährt.
Nun haben sich zwei isländische Mädels ein schönes Projekt vorgenommen. Sie besuchten Startups in Europa und den USA und interviewten sie. Wie wird man ein erfolgreicher Entrepreneur? Wann wird aus einem Startup ein Unternehmen? Und wie kommt das Geld ins Spiel?
Auf ihrer Reise besuchten die beiden u.a. die Gründer von Dropbox, Vimeo und Scrib`d. Außerdem sprachen sie mit Investoren und Tech-Bloggern. Herausgekommen ist die Dokumentation „The Startupkids“, die derzeit bereits in einzelnen Städten präsentiert wird. Anfang 2013 soll die Geschichte dann online für alle verfügbar sein. Ich freu mich drauf. Der Trailer ist wirklich vielversprechend.
Übrigens auch interessant ist das Making of:
2 Antworten auf „The Startup Kids. Über den Reiz, es als Underdog zu schaffen.“