Are you bored? Warum ich mich nie zu Tode langweilen könnte.

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Kürzlich las ich einen interessanten Artikel mit dem Titel: „Bore out. Wenn Langeweile krank macht.“ Ich habe mich schon mit dem Phänomen Burn Out beschäftigt, da ich viele Freunde und Kollegen habe, die alle „was mit Medien machen“ und hin wieder daher davon betroffen sind. In dem Artikel wurde die krank machende Unterforderung beschrieben, die einige Betroffene in den buchstäblichen Wahnsinn treibt. Ich will das an dieser Stelle auch gar nicht kommentieren. Nur habe ich mich gefragt, wann ich das letzte Mal Langeweile hatte. Ganz ehrlich, ich kann mich nicht erinnern.

Es gibt da diesen Apple-Spot, in dem der Sprecher davon schwärmt, dass es nie einfacher war, neue Hobbies zu entdecken, eine Sprache zu lernen, Filme zu schauen, Bücher zu lesen, virtuell zu reisen, Musik zu produzieren etc. Auch wenn wir diese Möglichkeiten natürlich nicht wirklich Apple, sondern dem Internet zu verdanken haben, ist diese Optionenvielfalt schon mächtig. Manch einer kann sich gar nicht mehr vorstellen, das unsere Großeltern weder Telefon noch TV hatten. Vermisst haben sie es damals trotzdem nicht.

Klar ist, das ich einfach gar keine Zeit mehr für Langeweile habe. Es gibt zum Beispiel noch zig Serien, die ich gucken muss. „Breaking Bad“, „Sopranos“ und „Entourage“ habe ich noch nicht mal angefangen! Oder nehmen wir Musik. Ich habe früher, damit meine ich vor 5 Jahren, mehr Raptexte in einem Monat geschrieben als heute in einem ganzen Jahr. Ich hätte große Lust, auch wieder Beats zu produzieren, Auftritte einzuüben und so weiter und sofort.

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Ich habe mal gehört, Kandidaten für ein Burn Out können nie NEIN sagen. Können dann Patienten für ein Bore Out nie JA sagen? However, ich zähle mich weder zur einen noch zur anderen Minderheit. Ich versuche es da eher nach der Methode von Fliplife-Gründer Ibrahim Evsan, vielen bei Twitter auch als @ibo bekannt, den ich im letzten Herbst kurz bei einem Vortrag kennen lernen konnte. In einem Interview nach seiner Work Life Balance gefragt antwortete er:

„Für Leute wie mich gibt es nur noch eine Work-Work-Balance. Ich gestalte mein Arbeitsleben so, dass es sich privat anfühlt.“

Frei nach dem Motto: Hast du Spaß an der Arbeit dann ist es schon keine Arbeit mehr im herkömmlichen Sinne. Gefällt mir, die Einstellung. Ich arbeite seit Anfang des Jahres für ein Startup und muss sagen, dass Dinge wie die ständige Erreichbarkeit über das Smartphone zwar Fluch und Segen sind, man es aber genau aus diesem Grund für sich nutzen muss. So wie Axe es in seinem neuen Weltuntergangsspot verkündet: „Mach das Beste draus.“

Genauso ist es mit der guten, alten Zeit. Am treffendsten steht es immernoch auf dem Sweatshirt von Ingo bei Dittsche: „24 hours isn`t enough.“ Word! Deswegen muss man schauen, dass man gewisse Dinge, die man einfach immer schon mal machen wollte, einfach mal plant. Einige Dinge, die ich einmal im Leben machen will konnte ich schon auf meiner Liste abhaken. Darunter sind Fallschirmspringen, New York erleben und vor 1000 Leuten einen Auftritt machen.

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Hier sind 5 Dinge, die ich noch vor mir habe:

#5 Das legendäre Burning Man-Festival besuchen.

Dieses Jahr findet das wahrscheinlich abgefahrenste und nicht-von-dieser-welt-mäßigste Event vom 27. August – 03. September statt, wie immer bei unerträglicher Hitze mitten in der Wüste Nevadas. Und so ging`s da letztes Jahr ab:

#4 Surfen

Eine Sache, auf die ich richtig Bock habe. Als Warnemünder mit der Ostsee vor der Haustür sollte das eigentlich sowieso Pfllichtprogramm sein. Ich weiß, das kostet Zeit und Fleiß. Und wahnsinnig hoch sind die Wellen bei uns auch nicht. Aber das extreme wave diving überlasse ich ohnehin lieber den Freaks.

#3 Tauchen

Am besten natürlich gleich im viellicht schönsten Revier der Welt, dem Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens. Ungefähr so stell ich mir das vor:

#2 Whalewatching

Das könnte man vielleicht gleich mit dem Tauchen verbinden. Muss man aber nicht 😉

#1 Burj Khalifa

Einmal den Burj Khalifa in Dubai besuchen und von oben runter spucken. Das wär`s doch. Das mit 828 m höchste Gebäude der Welt ist schon ein wahrer Hingucker.

Das sind nur fünf Beispiele, die zeigen, dass mein Drops noch lange nicht gelutscht ist. Insofern glaube ich nicht, dass ich in absehbarer Zeit an Bore Out erkranken werde. Zum zu „Tode langweilen“ habe ich nämlich schlicht und ergreifend als junger Daddy auch gar keine Zeit.

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