Hörer:innen meines Podcasts „New Work Chat“ wissen: Familie steht bei mir an erster Stelle. Als verheirateter #Dadof3Girls bin ich froh, dass viele Unternehmen immer familienfreundlicher werden und echte Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ermöglichen. Gut, wenn sie dabei Unterstützung bekommen.
Ob Vereinbarkeit allerdings nur ein arbeitgebermarkierendes Lippenbekenntnis ist oder es tatsächlich ernst gemeint ist lässt sich aus meiner Erfahrung schnell daran ablesen, wie die Reaktionen aussehen, wenn die Kinder mal krank sind und man sich deshalb krank schreiben lässt. Und man dann eben nicht noch so gut es geht nebenbei arbeitet.
Oft trauen sich die Mitarbeitenden allerdings nicht, sich konsequent nur um das kranke Kind zu kümmern, da die Führungskräfte mit schlechtem Beispiel vorangehen, Mails aus dem Kinderzimmer schreiben und mit hustendem Nachwuchs auf dem Arm in die Videokonferenz kommen.
Ich bin sicher, lebensphasenorientierte Familienfreundlichkeit wird zukünftig im Kontext Fachkräfte-, beziehungsweise Arbeitskräftemangel eine noch größere Rolle spielen. Aber, Spoiler, allein mit dem Angebot von Home Office wird es nicht getan sein.
Unternehmen, die sich wirklich um ihre Mitarbeitenden kümmern, und sich für das Leben ihrer Leute ernsthaft interessieren, werden auch Wege suchen und finden, die Hürden des Alltags besser zu meistern.
Die junge Unternehmensberatung COCOWORK aus Straubenhardt im nördlichen Schwarzwald hat sich auf die Fahnen geschrieben, Unternehmen bei dieser Transformation zur wahren Familienfreundlichkeit beratend zu unterstützen.
Die drei Gründerinnen Katrin Dzimiera, Wiebke Reuter und Alexandra Höllwarth verstehen gelebte Vereinbarkeit nicht nur als Bestandteil von New Work, sie argumentieren auch ziemlich smart, in dem sie sagen:
Familienfreundlichkeit lohnt sich auch wirtschaftlich!

Auf ihrer Webseite kann man dazu lesen:
„In verschiedenen Studien wurde deutlich, dass eine gelebte #Vereinbarkeit mit Privatem in Unternehmen deutliches Renditepotenzial aufweist. Bei in Anspruch genommenen Vereinbarkeitsmaßnahmen reduzieren sich beispielsweise Fehlzeiten.
Dafür steigen Bewerberzahlen und Einstellungen – Arbeitnehmer:innen werden diverser, produktiver, motivierter und damit erfolgreicher. Die Vereinbarkeitsrendite beträgt dann bis zu 40%!“
Um so mehr habe ich mich über die Einladung gefreut, in einem Interview auf ihrem Instagram-Kanal meine Perspektive auf das Thema „#NewWork und #Familie“ zu teilen. Wer nicht bei Insta ist kann es im Folgenden lesen.
1. Was bedeutet für dich Vereinbarkeit?
Als verheirateter Vater von drei Töchtern ist es nicht nur ein Bedürfnis, sondern auch eine Notwendigkeit, Familie und Arbeit gemeinsam zu denken und zu organisieren. In der Corona-Zeit stellen sich viele Unternehmen darauf ein, mobiles Arbeiten zu ermöglichen, was gerade Eltern wie mir sehr entgegen kommt.
Gleichzeitig entstehen neue Herausforderungen: Wie kann ich zu 100% bei meinen Kindern sein, wenn ich eigentlich auch noch meine Mails beantworten möchte?
2. Was ist für dich die größte Herausforderung?
Es bleibt eine tägliche Aufgabe, mit den Aufgaben der Family und im Job zu jonglieren – mit voller Konzentration diese Projekte zu managen. Manchmal fällt dann halt auch mal ein Ball runter.
Die Schwierigkeit: Energie für mich zu schaffen. Wenn ich nicht fortwährend schaue, wie ich meine Energie einsetze und wo ich mich auch erholen kann, dann ist mein Akku schnell alle. Ich tue das zum Beispiel, in dem ich in der kalten Ostsee im Winter Eisbaden gehe.
3. Was würdest du ändern in der Arbeitswelt?
Die Ideen von Lasse Rheingans sind spannend. Er war kürzlich bei mir zu Gast im Podcast und berichtete, wie er als Vater von zwei Kids die Vorzüge eines neuen Arbeitszeitsystems genießt.
Die Idee ist, weniger zu arbeiten, mehr Zeit für die #Familie zu haben und erholter wieder ans Werk zu gehen. Oft werden 40h gearbeitet, weil es normal und finanziell nötig ist. Ich fände es toll, wenn wir mehr #Vereinbarkeit ermöglichen könnten, in dem wir die Arbeitszeit runterschrauben.
Ich würde gern von euch wissen: Wie erlebt ihr das Thema Vereinbarkeit? Welche positiven Beispiele von Unternehmen kennt ihr, die das Thema wirklich ernst nehmen? Teilt es gern in den Kommentaren.