Was ich von unserer mittleren Tochter über Demokratie gelernt habe.

Von unserer 8-jährigen Mathilda habt ihr vielleicht schon mal gehört. Sie ist 8 Jahre alt und spricht das Intro in meinem New Work Chat Podcast.

Man könnte sagen, sie ist ein selbstbewusstes Mädchen, das sich schon einiges von ihrer großen Schwester abgeguckt hat.

Als sie eingeschult wurde, konnte sie schon lesen und schreiben, kürzlich empfahl uns die Klassenlehrerin darüber nachzudenken, sie hochzustufen.

Was jedoch noch viel wichtiger ist: Sie konnte sich schon im Kindergarten enorm gut durchzusetzen. Wenn es irgendwo Knatsch gab, ging Mathilda direkt dazwischen.

Kürzlich kam sie in die 2. Klasse und servierte uns nach wenigen Tagen sensationelle Breaking News.

„Mama, Papa.“

„Jaaaa.“

„Ich bin jetzt Klassensprecherin!“

„Wow! Herzlichen Glückwunsch. Wie kam´s denn? Haben sie dich dazu verdonnert?“

„Nein. Ich wollte.“

Krass!

Ich war als junger Schüler so weit entfernt davon, für dieses Amt zu kanditieren wie der FC Hansa Rostock aktuell von der Bundesliga.

Es war nicht unvorstellbar, aber „etwas“ außer Reichweite.

Früher dachte ich, Klassensprecher sind Streber. Heute denke ich: Cool! Die trauen sich.

In kürzester Zeit ist diese Klassensprechersache nun richtig ins Rollen gekommen wie dieser Stein zu Beginn des 1. Teils von Indiana Jones.

Gestern kam Mathilda nach Hause und berichtete mit großen Augen freudig davon, dass sie im Schülerpalament antreten würde.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Schülerparlament.

„Und wie lief es im Parlament?“, wollte ich auf der morgendlichen Autofahrt zur Schule wissen.

„Gut Papa. Es ging um den Sportplatz. Wir haben darüber diskutiert, wie wir das machen.“

„Was machen?“, fragte ich neugierig nach. Doch mehr bekam ich nicht aus ihr raus. Wahrscheinlich „Classified Information“.

Ich habe nochmal darüber nachgedacht und mich gefragt, warum „sich engagieren“ eigentlich so uncool ist.

Auch bei den Eltern. Niemand möchte sich zum Elternrat wählen lassen, aber alle wollen meckern.

Ähnlich ist es ja auch mit unserer Politik. Die da oben spinnen. Aber was machen wir eigentlich? In welches Schülerparlament gehen wir?

Oder im Kontext Arbeit: Warum schimpfen so viele über Vorgesetzte, aber bewegen sich selbst nicht?

Ich würde mir wünschen, dass wir uns alle mehr engagieren. In der Schule, in unserer Stadt und sehr gern auch in unseren Unternehmen.

Mathilda hat es vorgemacht und mich dabei kalt erwischt.

Einfach machen.

Könnte ja gut werden.

Gabriel Rath

Ich bin Gabriel, Rostocker Jung`, verheirateter Vater von 3 kleinen Töchtern und kreativer Kopf mit einer Vorliebe für Digitale Kommunikation und New Work. Seit 2018 mache ich den Podcast "New Work Chat". Hier im Blog schreibe ich über mein Leben zwischen Kinderzimmer und Digital Workplace.

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