„Diversität ist die Grundlage einer neuen Lernkultur, die wir dringend brauchen!“

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Im Rahmen der LinkedIn-Debatte des Formats „On Point“ wurde auch ich eingeladen, mich mit einem Statement zum brandaktuellen Thema Diversity zu beteiligen. Darin gehe ich darauf ein, dass wir Diversität gerade mit Hinblick auf eine neue Lernkultur dringend benötigen. Here we go:

„Nivea ist für alle da“. Mit diesem Slogan startete Industrieriese Beiersdorf im Juni eine große Kampagne und veröffentlichte in Zusammenarbeit mit Drag Queen Olivia Jones eine regenbogenfarbene Chremedose. Der Appell von öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie diesen in Richtung Offenheit, Toleranz und Mut ist richtig und wichtig, hinterlässt aber oft einen faden Beigeschmack von Image getriebener Kampagnendenke.

Tatsächlich wird Diversity vielerorts gepredigt, aber nicht wirklich gelebt. Alter, Behinderung, ethnische Herkunft und Nationalität, geschlechtliche Identität, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung und soziale Herkunft sollten kein Stolperstein sein, sondern verschiedene Farben einer positiven Kultur des voneinander Lernens.

Doch bis zu diesem Selbstverständnis ist es leider oft noch ein weiter Weg. Viele Organisationen handeln nur aus einem gewissen Fairness-Ansatz heraus, kümmern sich um die Erfüllung der Gesetze, etwa des (Anti-)Diskriminierungsgesetzes und der rechtlichen Vorgaben beim allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, setzen Behinderten- und Frauenbeauftragten ein, ändern jedoch nichts an den Strukturen. 

Was ich jedoch vermisse ist das Selbstverständnis, dass Mitarbeiter erst einmal Menschen sind, die unterschiedliche Talente und Perspektiven mitbringen, die wiederum extrem wertvoll sein können für das Unternehmen, vorausgesetzt sie werden erkannt und gefördert. 

In der heutigen VUCA-Welt brauchen wir Teams, die kreativ zusammenarbeiten und voneinander lernen. Nur wenn die Mitarbeiter ihr Potenzial jeden Tag aufs Neue voll einbringen können, wenn Wertschätzung und Zusammenhalt zentrale Werte sind, können auch Vorurteile sukzessive abgebaut werden. Hier kommt der Unternehmensführung eine zentrale Aufgabe als Gestalter zu und sollte sich schon im Recruiting bemerkbar machen. Learning by doing.


Weitere Statements von Köpfen wie Katja Diehl, Irène Kilubi und Ritchie Pettauer gibt es hier. Wie steht ihr zu dem Thema? Schreibt gern mal einen Kommentar.

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