„Einen Versuch wagen und dabei scheitern bringt zumindest einen Gewinn an Wissen und Erfahrung. Nichts riskieren dagegen heißt einen nicht abschätzbaren Verlust auf sich nehmen – den Verlust des Gewinns, den das Wagnis möglicherweise eingebracht hätte.“ (Chester Barnard, amerik. Manager, 1886 – 1961)
Seit ich bei einem Startup arbeite und meine Frau sich selbstständig gemacht hat, interesse ich mich vermehrt für das Thema Existenzgründung. Nicht, dass ich selbst kurzfristig etwas planen würde. Mich fasziniert nur der Mut derjenigen, die es einfach mal wissen wollen, die das Risiko eingehen, auch auf die Gefahr hin zu scheitern. Ein eigenes Business zu führen. Die unglaubliche Idee, gerne zu arbeiten. Die Idealvorstellung, aus dem Hobby einen Beruf zu machen. Sein eigener Chef zu sein. Auch wenn es Gegenwind gibt. Und den gibt es.
All das bedeutet natürlich auf der anderen Seite auch eine Menge Stress, kein Abschalten-Können im Feierabend (bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre) und eine ganze Menge Papierkram. Steuererklärungen, dies das. Freelancer wissen was ich meine.
Gerade in relativ neuen Berufsfeldern wie dem „Community Manager“, meinem letzten Job in Hamburg, sind die Richtlinien der Besteuerung alles andere als klar. Am Ende des Tages hat jeder Job seine Schattenseiten.
Ich glaube einfach, dass viele Zeitgenossen, die seit Jahren in Angestelltenverhältnissen dahin vegitieren, unzufrieden sind und insgeheim davon träumen, es einfach mal zu versuchen, ein eigenes Café zu besitzen, eine eigene Agentur ins Leben zu rufen. Bei den meisten bleibt es leider nur ein Traum.
Kann es sein, dass das Scheitern in Deutschland einfach zu negativ belegt ist? Wer gescheitert ist, hat es ausprobiert und ist somit schon viel weiter, als der der es nie gewagt hat. Daher haben alle Existenzgründer meinen Respekt.
In dem interessanten Kurzfilm „9 Businesses“ der Filmemacher 4exit4 werden 9 Existenzen vorgestellt, die ihr Glück in der Autostadt Detroit versuchen. Von der eigenen Pizzeria bis zum eigenen Café – die Amis scheinen diese „Ich-mach-mein-Ding“-Sache vielmehr zu schätzen als man es hier in Deutschland gewohnt ist.
Eine Antwort auf „9 Businesses. Lieber glorreich scheitern, als schäbig siegen.“