Gabriel Rath. Let´s tell your story!

😃 2016 „Ja, endlich eingeschult!“
🙁 2021 „Die Schule belastet mich.“
😵‍💫 2023 „Ich komm da nicht mehr mit.“
🤯 2025 Das Kapitel Schule endet vorzeitig.

Früher dachte ich immer, meine Kinder machen alle Abi, gehen dann studieren, sind ein Jahr im Ausland, machen dann Karriere und gründen ihre Familien. Finito.

Doch dann kommt das Leben.

Unsere älteste Tochter ist eine Kreative mit großem Herz und feinen Antennen.

Vor vielen Jahren schrieb ich die Kolumne „Daddymodus“ in einem Rostocker Stadtmagazin. Ich erinnere einen Text, in dem ich davon schwärmte, wie sie auf Spielplätzen einfach auf fremde Kinder zuging und Freundschaften schloss. Und dann mit ihnen spielte. Einfach so.

Heute sieht die Welt leider sehr anders aus.

Das System Schule, so wie wir es kennengelernt haben, hat ihre Neugier gekillt und Ängste gefördert.

Angst zuzugeben, nicht mehr mitzukommen.
Angst, nicht dazu zugehören.
Angst, anders zu sein.

Kinder mit mentalen Herausforderungen haben es oft schwer, da sie mehr Aufmerksamkeit brauchen. Die Zeit, um sich um diese Kinder wirklich zu kümmern, ist in vielen Schulen aber nicht da.

Als Eltern hatten wir das Beste im Sinn, aber irgendwann verstärkte sich das Gefühl der Ohnmacht. Also holten wir Hilfe.

Nun ist das Kapitel Schule für unsere „Große“ vorbei. Viel eher als erhofft. Das ist schade, aber ich möchte daran glauben, dass auch dieses Ende ein neuer Start sein kann.

Und so schauen wir nach vorne in Richtung FSJ, in der Hoffnung, dass sie dort endlich so sein kann, wie sie wirklich ist.

Kreativ,
mit großem Herz
und feinen Antennen.

Liebe Eltern und liebe Lehrer:innen, lasst uns mehr darüber reden, wie wir Kindern mit mentalen Problemen helfen können, gut durch die Schule und dann in die Arbeitswelt zu kommen.

Wie brauchen endlich eine Enttabuisierung des Themas „Mental Health“ bei Kindern. Nein, der „Knoten platzt nicht einfach irgendwann“. Einige Kinder brauchen Hilfe in dunklen Stunden.

Aktuell erkranken etwa 3-10 % aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an einer Depression. Bei Kindern und Jugendlichen kommt es häufig vor, dass die Depression mit weiteren psychischen Erkrankungen, wie z.B. Angststörungen, Essstörungen und ADHS einhergeht. So die Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Lasst uns nicht nur Einsen und Zweien abfeiern auf den Zeugnissen unserer Kinder am Ende des Schuljahres, sondern genau hinschauen, wenn die Signale da sind.

Wir brauchen da einfach mehr Ehrlichkeit.

Und wir brauchen Schulen, die endlich wieder das sein können, was sie sein sollen:

Hoffnungsorte. 💯

Wie erlebt ihr das Thema?